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Lichtzelt und Lightcube sollen Ihnen den Weg zum Produktfotografie erleichtern.

01.08.2015

Professionelle Produktaufnahmen sind daran erkennbar, dass sie zum Einen nahezu schattenfrei und zum Anderen sehr gleichmäßig ausgeleuchtet sind?

Lightcube oder Lichtzelt

Wenn dem tatsächlich so wäre, warum sind dann nicht auch für den, der sich Produktfotografie zum Beruf gemacht hat, Lightcube oder Lichtzelt die erste Wahl? Doch eins ist richtig. Im Lichtzelt ist es vergleichsweise einfach, die Kriterien von Schattenfreiheit und gleichmäßiger Beleuchtung zu erfüllen.

Sowohl in den einschlägigen Fotoforen als auch unter den Suchbegriffen, unter denen meine Tutorials gesucht und gefunden werden, taucht der Begriff "Lichtzelt" sehr häufig auf. Warum Produktfotografie bei so vVelen mit dem Lichtzelt verbunden ist, kann ich nur vermuten. Der, der ohne Wissen um das Lichtzelt im Internet nach "produktfotografie selber machen" sucht, bekommt allerdings bei den ersten zehn Treffer 5x das Lichtzelt in allen Varianten vorgestellt.

 

Einfach ist nicht unbedingt besser.

Das Arbeiten mit dem Lichtzelt scheint vergleichsweise einfach. Die Anschaffungskosten sind überschaubar. Da sie meist mit Dauerlicht befeuert werden, sind die Ergebnisse bereits mit bloßem Auge sichtbar. Alle Kameraparameter können den Automatikfunktionen überlassen werden. Die Aufnahmen entsprechen den o.a. Anforderungen an "professionelle Produktaufnahmen", zumindest was Schattenfreiheit und ausgeglichene Beleuchtung angeht.

 

Das klassische Setup für eine Produktaufnahme ist im Gegensatz dazu viel komplizierter, vor allem aber arbeitsintensiver. Selbst dann schon, wenn es sich um ein simples One-Light-Setup handelt. Um dabei Schatten zu steuern, muss jedes Mal mindestens eine Aufhellung her, die dann auch noch je nach Produkt neu einzurichten ist. Also was soll der ganze Aufwand, wenn es im Lichtzelt doch viel einfacher und schneller geht?

 

Es ist der kleine Unterschied, der gleichzeitig auch klar macht, dass der Wunsch nach Schattenfreiheit den Fotografen auf einen Weg schickt, der ganz klar in eine Sackgasse führt.

Lightcube vs. klassisches Produktlicht

 

Erkennbar ist dieses aber nur im direkten Vergleich. Wenn Produkte, wie in dem Beispiel und wie es bei vielen Shop-Konzepten der Fall ist,  freigestellt werden, dann braucht der Fotograf dem Schatten, den das Produkt auf den Hintergrund wirft, sowieso keine Beachtung zu schenken. Die, die es braucht, um selbst so einem profanen Produkt wie dieser Seife Plastizität zu verleihen, aber schon.

 

Beim Lichtzelt aber legt sich das Licht wie ein leichter Schleier auf das Produkt und kriecht dazu auch noch in jede Ritze. Dadurch wirken solche Aufnahmen schnell flach und matschig. Die Farben verblassen und das, worum der Laie auch meist kämpft, nämlich die Schärfe, ist vielleicht sogar vorhanden, kommt aber nicht zur Geltung.

 

Mein Fazit zum Thema Lichtzelt:

Ja, es ist einfach zu handhaben. Wer aber einen höheren Qualitätsanspruch hat, als den der Schattenfreiheit, der ist damit völlig auf dem Holzweg. Wer ein Ergebnis wie das rechte haben möchte, der setzt Licht nicht einfach nur zum "hell machen" ein.

Viele meiner Coaching-Teilnehmer, gerade wenn sie ihre Aufnahmen kommerziell nutzen wollen, kommen aus dem Light-Cube. Wenn ihnen aber einmal gezeigt wurde, wie einfach es ist mit nur einer Lampe und wenigen Handgriffen ein Licht zu machen, das die Bezeichnung "professionell" auch wirklich verdient, dann hat sich das mit dem Light-Cube erledigt.

 

 

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Produktfotografie - Blog

Neben den Tutorials zum Thema Produktfotografie werde ich an dieser Stelle über Themen schreiben, die den Studioalltag betreffen. Amüsantes, Wissenswertes, Praktisches teils auch Ärgerliches.

 

Produktfotografie ist in der Regel alles andere als glamourös.Trotzdem können die Hintergrundgeschichten dazu interessant sein. Kein Job ist wie der andere und so gibt es selbst nach 25 Jahren Studiofotografie auch für mich immer wieder Neues, von dem es sich zu berichten lohnt.

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